Maya and Aztec

Ancient Mesoamerican civilizations

Tizoc 1481-1486

Category: Alt-Mexico und seine Kunst

Auf Axayacatl folgte sein Bruder Tizoc, den die meisten Chroniken als einen Schwächling und unfähigen König schildern. Es lag wohl an der Tatsache, daß es ihm nicht glückte, neue Ländereien zu unterwerfen. Nach kurzer Regierungszeit ist Tizoc angeblich von seinen eigenen Leuten vergiftet worden. Kunstgeschichtlich erinnert eines der schönsten aztekischen Monumente, „der Stein des Tizoc“, an diese vorübergehende Persönlichkeit (Textabb. S. 105).

Ahuizotl 1486-1503

Sein Nachfolger Ahuizotl, ebenfalls ein Enkel von Itzcoatl, setzte alles daran, die Schlappe, die dem Reich durch den schwachen Herrscher zugefügt worden war, wieder gutzumachen. Das „gespenstige Wassertier“, wie die Übersetzung seines Namens lautet, war neben Moctezuma I. der erfolgreichste Eroberer der Azteken. 1487, bei der Weihe des großen Tempels, dessen Bau sein Vorgänger nicht mehr vollenden konnte, sind Tausende geopfert worden. Ahuizotl und Netzahualpilli, „der fastende Prinz“, Fürst von Texcoco, haben angeblich eigen­händig das grausame Werk auf den Stufen der Pyramide an 20000 Gefangenen verrichtet. Nimmt man nur eine Minute für die Opferung eines Gefangenen – mit den steinernen Werkzeugen, die zur Verfügung standen, kann es schwerlich in einem kürzeren Zeitraum geschehen sein -, so würden die beiden 180 Stunden, also 7 Nächte und 8 volle Tage, ununterbrochen mit dem öffnen der Brusthöhlen ihrer Opfer beschäftigt gewesen sein. (Man sollte die aztekischen Menschenopfer nicht unterschätzen, aber man muß sich zweifellos auch davor hüten, den spanischen Quellen blind zu vertrauen.)

In der 17 Jahre währenden Regierungszeit Ahuizotls kamen die aztekischen Krieger kaum zur Ruhe. Im Nord­osten waren sie mit den aufständischen Huaxteken beschäftigt, im Süden stießen sie bis an die Grenze des heutigen Guatemala vor, im Isthmus von Tehuantepec verwickelten die Zapoteken sie in Kämpfe, und im Süd­osten hört man durch Ixtlilxochtil von einem Vordringen an den Pazifischen Ozean. (Allerdings sind bei diesem Chronisten die Siege als die seiner Vaterstadt Texcoco gebucht.)


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