Maya and Aztec

Ancient Mesoamerican civilizations

Itzcoatl 1428-1440

Category: Alt-Mexico und seine Kunst

Dem aztekischen Herrscher Itzcoatl (Obsidianschlange), der sowohl mit Diplomatie wie auch auf Grund seiner militärischen Macht diese Vereinigung schuf, wird nachgesagt, daß er von einer Nebenfrau abstamme und die /egifimen Erben der aztekischen Dynastie beseitigt habe. Ob dieser Vorwurf gegen Itzcoatl historisch ist, läßt sich nicht mehr beweisen, denn gerade er gab die Anweisung, alle alten Bilderschriften zu verbrennen und die bisher nicht gerade rühmliche Geschichte seines Volkes umzuschreiben, so daß sie „dem auserwählten Volk“ gerecht würde. „Sie verwahrten einen Bericht über ihre Geschichte, aber später wurde er verbrannt, während der Regierung Itzcoatls.

Die Herren von Mexiko verfügten es. Die Herren verkündeten, es sei nicht angängig, daß unser Volk solche Bilder sieht. Unser Volk wäre verloren, und unsere Stadt wäre zerstört, denn diese Bilder sind voller Lüge.“ Das berichtet eine alte Überlieferung. Gestärkt durch die Allianz und endlich frei von Tributverpflichtungen, beginnen die Azteken, ihre Hand nach anderen Gebieten auszustrecken. Noch wagt es Itzcoatl nicht, in die fruchtbaren Länder der Golfküste einzudringen. Er lenkt seine Truppen nach Süden und Südwesten und macht die dortigen Bewohner tributpflichtig. Der Eroberungskrieg, um Raum für das eigene Volk zu bekommen, war den Azteken fremd. Ebenso wenig hatten sie den Wunsch, die er­oberten Stämme in ihr ,,Reich“ einzuverleiben.

Staat und Religion

Ähnlich der Entwicklung in Peru war es auch in Mexiko nur eine kleine Minderheit, die auf Grund ihrer kriege­rischen und organisatorischen Fähigkeiten innerhalb einer kurzen Zeitspanne große Teile des Landes erobern konnte. Während in Peru aber die Quechua sprechende Inka-Dynastie anfänglich nur mit Aymarä sprechenden Stämmen zusammenkam und erst in ihrer letzten geschichtlichen Phase auf das geeinte Reich der Chimu an der Nordküste stieß, fanden die Azteken überall Gemeinwesen vor, die auf eine ältere Kultur zurückblickten und häufig sogar eine andere Sprache hatten. So kam es im Verlauf der Geschichte Mexikos nie zu einem Reich im wirklichen Sinne. Ein anderer Grund dafür liegt zweifellos in der altmexikanischen Religion. In großen Zügen bildet sie eine Einheit, im einzelnen aber ergab sich die Situation, daß sogar die verschiedenen Stadtteile unter­schiedliche Rangstufen der Götterverehrung aufwiesen. Eine Staatsreligion, die die weltlichen Herrscher stützt, versuchten die Tolteken zu errichten. Aber auch sie stolperten immer wieder über die unterschiedliche Auf­fassung der einzelnen Gruppen. Während die Mitglieder der Inka-Dynastie in Peru es verstanden, sich vor dem Volk als die legitimen Abkömmlinge des Sonnengottes auszuweisen, waren die aztekischen Herrscher dagegen lächerliche, kleine Untertanen einer unberechenbaren Götterwelt, die ständig darauf bedacht war, von den Menschen „ernährt“ zu werden. Um die Götter durch ständige Opfer am Leben zu erhalten und dadurch das Gedeihen der Landwirtschaft sowie das Kriegsglück zu beeinflussen, wurden die wesentlichsten Kräfte vergeudet.


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